Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Mittwoch, 27. Januar: 13,77 km

1,5°C und es hat sogar richtig geschneit, der Rest war Matsch und ein dumpfes Drücken im Kopf.

„Der Weg ist immer besser als die schönste Herberge.“
(Miguel de Cervantes, 
1547 – 1616, spanischer Schriftsteller, zeitweilig algerischer Sklave)

Die Schlacht von Roncesvalles war ein Überfall der einheimischen baskischen Bevölkerung auf die Nachhut eines fränkischen Heeres unter Karl dem Großen am 15. August 778. Er fand nahe dem baskischen Dorfe Roncesvalles (baskisch Orreagafranzösisch Roncevaux) statt.

Der Sarazenenfeldzug

 

Rolands Horn im Museum der Kathedrale von Santiago de Compostela

Im Frühjahr 778 fielen zwei christliche Armeen in das maurisch kontrollierte Spanien ein. Die größere der beiden, bestehend aus Soldaten aus Neustrien und Sachsen, stand unter dem Oberbefehl Karls. Sie versammelte sich in der Nähe von Agen und überquerte die Pyrenäen bei Saint-Jean-Pied-de-PortPamplonaJaca und Huesca öffneten ihre Tore, der Ebro wurde überquert, und das Heer lagerte schließlich vor den Mauern Saragossas. Die kleinere Armee, deren Soldaten aus AustrasienBurgundItalien, der ProvenceSeptimanien und Bayern kamen, überquerte die Pyrenäen im Osten, fiel in Katalonien ein und traf mit dem größeren Heerzug vor Saragossa zusammen.

Suleiman ibn al-Arabi ließ die Franken nun jedoch nicht in seine Stadt – die abtrünnigen Statthalter begannen angesichts der christlichen Invasion ihre Entscheidung zu bereuen, zumal Karl auch in den ihm zugefallenen Städten eigene fränkische und christliche Statthalter einsetzte. Karl wiederum war nicht auf eine Belagerung vorbereitet, nicht mit Material und nicht mit Verpflegung, eine Ernährung der Soldaten aus dem wenig fruchtbaren Umland kam auch nicht in Frage, so dass Karl nur noch der Rückzug blieb. Während dieses Rückzugs überfiel er Pamplona, ließ es durch seine Truppen plündern und zerstörte die Stadtmauern, damit sich diese Stadt nicht gegen ihn erheben könne. Damit machte er sich die Basken zum Feind.

Am 15. August überquerte sein Heer die Pyrenäen am Col de Roncevaux. In dieser engen Passage, zwischen den hohen Bergen eingeschlossen, war das fränkische Heer gezwungen, in einer langen und damit verwundbaren Reihe zu marschieren mit nur jeweils wenigen Männern nebeneinander. Die baskische Bevölkerung des Landes, deutlich in der Unterzahl, wartete nur auf die passende Gelegenheit zu einem Überfall.

Mit leichter Bewaffnung und an die Bewegung in dem steilen und felsigen Gelände gewöhnt, ließen sie den Hauptteil der Armee passieren, um sich dann auf die Nachhut zu stürzen. Die Franken, auf ihren Pferden und mit ihren langen Lanzen kaum beweglich, wurden völlig überrascht.

Die Nachhut wurde vom übrigen Heer abgeschnitten und mitsamt dem Tross in den Hintergrund des Tales gedrängt. Ein verzweifelter Kampf brach aus, bei dem die fränkischen Soldaten bis auf den letzten Mann niedergemacht wurden. Die Basken plünderten den Tross und zogen sich eilends in die Berge zurück. Die Hauptarmee machte zwar umgehend kehrt, kam aber zu spät auf dem Schlachtfeld an.

Von Roncesvalles zur Rolandssage

In den folgenden Jahrhunderten wurde Roland zum populärsten Helden Frankreichs. In der Erinnerung des Volkes wurde das Massaker von Roncesvalles zu einer gigantischen Schlacht – dies in einer Zeit, als die christlichen Ritter des Westens sich auf den Kreuzzug zur Befreiung des Heiligen Landes begaben. Karls Expedition gegen die muslimischen Herrscher Spaniens wurde zu einem vorgezogenen Kreuzzug stilisiert – und Roland wie selbstverständlich ein christlicher Märtyrer.

In der Schlacht von Hastings 1066 sangen die Normannen ein Lied, das die Geschichte Rolands feierte. Am Ende des 11. Jahrhunderts kam ein Epos in romanischer Sprache auf, das Chanson de Roland, das Rolandslied, das heute zu den Meisterwerken epischer Dichtung des Mittelalters gerechnet wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Roncesvalles 

Roncesvalles [ˌronθesˈβaʎes] (baskisch Orreagafranzösisch Roncevaux, wörtliche deutsche Übersetzung etwa Tal/Täler der Dornensträucher) ist ein Ort in der Autonomen Region Navarra in Spanien. Er liegt in den Pyrenäen am südlichen Fuß des Ibañeta-Passes (span. Puerto de Ibañeta, frz. Col de Roncevaux) am Fluss Urrobi.

Die Bekanntheit des Ortes ergibt sich zum einen aus seiner Eigenschaft als wichtige Pilgerstation am Jakobsweg, zum andern durch die Schlacht von Roncesvalles am 15. August 778. Dabei wurde die Nachhut des Truppenzuges Karls des Großen unter der Führung von Roland durch die ortsansässigen Basken vernichtet, was die historische Grundlage für das Rolandslied bildete. Dort selbst lässt der Dichter die Mauren unter Marsilis als gegnerische Akteure auftreten, was aber dem damaligen Zeitgeist geschuldet sein dürfte.