Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Montag, 26. April:  14,3 km

Johann Wolfgang Goethe wohnte im Palais Boisserée bei den Brüdern Boisserée am Fuß des Schlosses und schrieb dort folgendes Gedicht:

Ros‘ und Lilie morgenthaulich
Blüht im Garten meiner Nähe;
Hintenan, bebuscht und traulich,
Steigt der Felsen in die Höhe;
Und mit hohem Wald umzogen,
Und mit Ritterschloß gekrönet,
Lenkt sich hin des Gipfels Bogen,
Bis er sich dem Thal versöhnet.

“Das Außergewöhnliche geschieht nicht
auf glattem, gewöhnlichem Wege.”

Johann Wolfgang von Goethe

Ein kleiner Ort am Jakobsweg in der Provinz León der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Der Ort gehört zur Gemeinde Santa Colomba de Somoza.

Der Ort war lange Zeit wegen seiner Lage vor dem Übergang über den Monte Irago sehr wichtig für den Jakobsweg, mehrere Hospize und Kirchen in dem kleinen Ort belegen die damalige Bedeutung des Dorfes. Möglicherweise wurde eines der Hospize von den Templern als Außenstelle ihres regionalen Hauptsitzes in Ponferrada geführt, von dem aus sie Pilgern Schutz auf dem Weg durch die Berge boten. Aimeric Picaud erwähnt Rabanal im Jakobsbuch als Ende der neunten Etappe.

Mit der Renaissance der Jakobswallfahrt erfuhr Rabanal del Camino eine Wiederbelebung. Eine wichtige Rolle spielte dabei die Pilgerherberge San Gaucelmo der englischen Jakobsbruderschaft Cofraternity of Saint James. Ihr folgte eine kommunale und eine private Herberge, außerdem gibt es heute mehrere Pensionen und Restaurants. Die Kirche und die Einsiedelei San José wurden erneuert. In religiöser Hinsicht war besonders die Gründung des Benediktinerklosters Monte Irago im Jahr 2001 wichtig für den Ort. Es ist zurzeit mit vier Mönchen besetzt und gehört zur Erzabtei der Benediktiner Sankt Ottilien. In der Pfarrkirche finden fünfmal täglich Gottesdienste in gesungener gregorianischer Liturgie statt, die von den Mönchen und anwesenden Pilgern gestaltet werden.

Interessante Faust-Statue (siehe Spiegelbild)