Im Höhlensystem haben die Forscher neben den Neandertalerspuren auch Pollen, Holzkohle, teils angekohlte Knochen und die Überreste von Tieren wie Elefanten, Höhlenbären, Wildpferden und Auerochsen gefunden und untersucht. Die Bewohner der Guattari-Höhle hatten den Spuren zufolge wohl tatsächlich Herdfeuer zur Zubereitung von Jagdbeute unterhalten, schlussfolgern die Wissenschaftler. Die zuletzt im abgeschlossenen Teil aufgefunden Tier- und Menschenknochen könnten allerdings auch die Reste der Beute von tierischen Räubern gewesen sein: Es ist denkbar, dass Hyänen den Höhlenbereich bewohnt haben und bis vor 50 000 Jahren hier ihre Beute hineinschleppten und verspeisten, spekuliert Mario Rolfo von der Univesität Tor Vergata gegenüber dem britischen »Guardian«.
Frühe Neandertaler haben vor etwa 400 000 Jahren damit begonnen, ganz Eurasien vom Atlantik bis zum Ural zu besiedeln. Sie haben zumindest in einigen Regionen auch noch nach dem Vordringen des modernen Menschen mit diesem zusammen überlebt. Vor vielleicht rund 40 000 Jahren sind die Neandertaler dann ausgestorben.