Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Montag, 15. März: 12,9 km

Schöner Lauf zum Kreuz bei unserer Grinch-Tour. Ab und zu ein bisschen länger laufen ist auch schick. Vor lauter Babbelei das Kreuz gar nicht gesehen, naja, dann eben nächstes Mal.

Wer seinen eigenen Weg geht,
dem wachsen Flügel

Aus dem Buddhismus

Burgos

Es gibt mehrere Erklärungen für den Ursprung des Ortsnamens Burgos. Die meisten weisen auf das lateinische Burgus, das vom griechischen Πύργος/pyrgos gebildet wurde und „Turm“, „Wachturm“ oder „Burgberg“ bedeutet. Andere leiten den Stadtnamen aus dem deutschen borg (= „Berg“) ab. Der Franziskaner Diego de Guadix († 1615) meinte, mit arabisch بورجوا (strohgedecktes Haus) einen arabischen Ursprung zu erkennen, eine Meinung, die heute nicht mehr geteilt wird.[2] Vegetius leitet den Namen von bergusburgus ab, was „kleine Burg“ bedeutet. Schließlich ist die Rede von einer Burg, die zum Synonym der sich daraus entwickelnden Stadt wurde.

Erste Siedlungsspuren auf der die Stadt beherrschenden Hügelkette von San Miguel stammen aus dem Neolithikum, die erste dauerhafte Besiedlung bildete ein Oppidum aus der Eisenzeit (700–500 v. Chr.), das sich an der Stelle der heutigen Burgruine befand. In römischer Zeit lag Gegend an der Verbindungsstraße zwischen Asturica Augusta (Astorga) und Burdigala (Bordeaux), doch fehlen Spuren einer größeren Ansiedlung. Im 7./8. Jahrhundert wurde das Gebiet um Burgos von den Königen von Asturien aus den Händen der Mauren zurückerobert. Eine Burg wurde im Jahr 884 vom kastilischen Grafen Diego Rodríguez Porcelos auf Befehl des Königs Alfons III. von Asturien als wichtige Befestigung im Kampf gegen die Mauren errichtet. Im Jahr 931 ernannte Fernán González, der erste vom Königreich León unabhängige Graf von Kastilien, Burgos zur Hauptstadt seines Herrschaftsgebiets. Burgos stieg im 11. Jahrhundert zur Krönungsstadt der Könige von Kastilien auf, was ihre besondere Bedeutung unterstreicht. Aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Stadt stammte auch der bekannteste spanische Held des Mittelalters, Rodrigo Díaz de Vivar, genannt El Cid, der zusammen mit seiner Frau Jimena in der erst später erbauten Kathedrale von Burgos begraben liegt. Nach der Eroberung Toledos durch Alfons VI. (1085) verlor sich die Bedeutung von Burgos ein wenig, doch blieb die Stadt ein bedeutendes wirtschaftliches, kulturelles und politisches Zentrum im Norden Spaniens. Der Convento de San Pablo war ein 1224 gegründetes Dominikanerkloster, das bis 1835 bestand. In ihm wurde der jüdische Konvertit und Bischof von Burgos Paulus de Santa Maria 1435 begraben.

Während des Spanischen Bürgerkriegs war Burgos die Basis von General Francos nationalistischer Regierung.

Bei einem Bombenanschlag am 29. Juli 2009 wurden vor einer Polizeikaserne gegen 4 Uhr Dutzende Menschen verletzt und umliegende Häuser schwer beschädigt. Der Anschlag wurde mit einem mit Sprengstoff präparierten Fahrzeug verübt und wird der Eta zugeschrieben.

Der Bau der ersten großen, spanischen Kathedrale im gotischen Stil wurde von König Ferdinand III. von Kastilien und Maurizio, dem Bischof von Burgos, in Auftrag gegeben. Anlass war die Hochzeit Ferdinands mit Beatrix von Schwaben. Es galt, die veränderte Rolle Kastiliens im europäischen Machtgefüge durch eine adäquate Bischofskirche zu demonstrieren. Baubeginn war am 20. Juli 1221 auf dem Gelände der früheren romanischen Kathedrale. Verantwortlicher Baumeister war ein namentlich nicht bekannter Franzose. Nach neun Jahren war die Konstruktion der Apsis abgeschlossen. Der Hochaltar wurde am 20. Juli 1260 das erste Mal geweiht, anschließend ruhte der Bau fast 200 Jahre.

1417 wohnte der Bischof von Burgos dem Konzil von Konstanz bei und sah auf dieser Reise gotische Kathedralen in Frankreich und Deutschland. Sein Nachfolger Alfonso de Cartagena besuchte 1435 anlässlich des Konzils von Basel ebenfalls Süddeutschland, besichtigte den gerade durch Ulrich von Ensingen vollendeten Turm des Basler Münsters und kehrte mit dem deutschen Baumeister Johannes von Köln (spanisch: Juan de Colonia) zurück, der die Kathedraltürme von Burgos angelehnt an das Basler Münster mit offenen Steinmetzarbeiten vollendete. Mit Sicherheit kannte Johannes von Köln auch den Fassadenplan der geplanten Kölner Domtürme von 1310/20. 1539 stürzte der von ihm erbaute Vierungsturm ein und wurde anschließend in ähnlicher Form wieder errichtet. Der Bau der Kathedrale wurde 1567 mit der Vollendung des Vierungsturmes abgeschlossen, jedoch wurden bis 1734 Änderungen und Ergänzungen vorgenommen.

 
Kathedrale Santa María de Burgos

1835 wurden der spanische Nationalheld Rodrigo Díaz de Vivar, El Cid, und seine Frau Doña Jimena vom Kloster San Pedro de Cardeña bei Burgos in die Kathedrale umgebettet. 1921 wurde beschlossen, ein würdigeres Grab zu schaffen. Dieses befindet sich heute in der Vierung und ist mit einer einfach gestalteten Marmorplatte bedeckt. Der Widerspruch zwischen der Bedeutung des Cid und der unspektakulären Gestaltung seines Grabes wird in Burgos damit erklärt, dass die Marmorplatte nur äußerer Abschluss des Grabes, die Kathedrale im Ganzen aber als sein Grabmal zu betrachten sei.

Am 26. September 1887 wurde sie zum Monumento Nacional, also zum nationalen Denkmal, erklärt. Papst Pius XI. verlieh ihr am 13. Juli 1921 den Titel Basilica minor. Am 31. Oktober 1984 wurde sie von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und ist damit die einzige spanische Kathedrale mit diesem Status.