Camino de Santiago 2021 | Der Blog
Samstag, 6. Februar: 12,4 km
Wahrscheinlich habe ich heute die einzige Stunde ohne Regen erwischt, was mir sogar einen Lauf zum roten Kreuz beschert hat.
Und wieder waren Leute dort, die interessiert das Mahnmal inspizierten. Alles Futter für meine neue Geschichte.
„Der Weg gibt dir nicht das, was du willst, sondern das, was du brauchst.“ (Jakobsweg-Weisheit)
Der Jakobsweg sollte ja eigentlich nicht politisch sein in meinen Augen, sondern eher was mit der inneren Einstellung zu tun haben, aber gerade bei Pamplona kann ich nicht ganz an mich halten. Stierlauf als Tradition ist genauso eine tolle Tradition wie Sklavenmärkte und Weltschauen.
In Spanisch-Marokko begann am 17. Juli 1936 der Spanische Bürgerkrieg mit dem Staatsstreich des Militärs. In Pamplona gelang es den Putschisten durch die Unterstützung von carlistischen Kräften sehr schnell, die Staatsmacht an sich zu reißen. Am Abend des 18. Juli wurde der Kommandant der Guardia Civil in Navarra, Jose Medel Rodriguez-Briones, der treu zur spanischen Regierung stand, von einem seiner Untergebenen ermordet. Des Weiteren liquidierten die Putschisten den Ortskommandanten der Guardia Civil Major Rodriguez Mendel und den Bürgermeister von Estella, Fortunato de Aguirre Luguin.
Am Tag des Putsches strömten den ganzen Tag carlistische Bauern auf den Hauptplatz der Stadt, um sich als Freiwillige zu melden. Insgesamt 1200 Requetés aus Pamplona zogen daraufhin nach Saragossa.[6] Später brach eine weitere Einheit von 3500 Mann von Pamplona auf, um das Baskenland von Frankreich bei Irun abzuschneiden.[7] In der Region Navarra liquidierten die Nationalisten eine große Anzahl von Republikanern. Laut Heleno Saña entspricht ihre Anzahl der männlichen Stimmen, die die Volksfront bei den Wahlen 1936 erhalten hatte.[8]
Pamplona hat den mittelalterlichen Plan der Stadt und sein sternförmiges Fort bewahrt, aber das landwirtschaftliche Zentrum von ehedem 28.886 Einwohnern im Jahr 1900 hat sich einschließlich der Vororte besonders nach dem Spanischen Bürgerkrieg erweitert. Die Stadt ist Heimat zweier Universitäten, der privaten Universidad de Navarra, gegründet 1952 durch Josemaría Escrivá de Balaguer und eine Einrichtung von Opus Dei, sowie der staatlichen Universidad Pública de Navarra, geschaffen durch die Regierung von Navarra im Jahr 1987. Es gibt auch eine lokale Niederlassung der UNED (Universidad Nacional de Educación a Distancia).
Pamplona ist als Stadt mit einem der höchsten Lebensstandards in Spanien bezeichnet worden. Am 1. Januar 2019 betrug die Bevölkerung 201.653, eine Zunahme wegen der Einwanderung besonders aus Südamerika.
Kathedrale von Pamplona
Das Hauptschiff der dreischiffigen Kirche zählt nur zwei Etagen mit großen Arkaden und Fenstern. Die strenge Sachlichkeit der schmucklosen Oberflächen entsprechen der navarresischen Gotik. Ein Querschiff, eine polygonale Apsis und ein Chorumgang vervollständigen den Bauplan.
Ein geschmiedetes Gitter von Guillermo de Evernat aus dem Jahr 1517 schließt den Altarraum ab, in dem sich auch eine romanische Marienstatue aus versilbertem Holz unter einem neugotischen Baldachin befindet. Das Chorgestühl im Stil der Renaissance wurde von 1531 bis 1541 von mehreren Künstlern aus Navarra hergestellt.
Vor dem Altarraum steht der Alabaster–Sarkophag des Gründers Karl III. und seiner Ehefrau Eleonore von Kastilien, von Janin (oder Jehan) Lomme aus Tournai zwischen 1411 und 1420 in den Werkstätten des Königspalasts von Olite in Einzelteilen gefertigt und dann nach Pamplona transportiert wurde.[1] Der Sarkophag ist im unteren Bereich auf allen vier Seiten mit trauernden Figuren aus Alabaster geschmückt, deren Gefühle eindrücklich durch Mimik und Gestik, zum Teil aber auch durch über den Kopf gezogene Kapuzen ausgedrückt werden.
In der fünfeckigen Kapelle des rechten Chorumgangs befindet sich ein flämisch-spanisches Altarretabel aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden sechseckigen Kapellen in der Mitte sind mit Retabeln von Fermín de Larrainzar aus dem Jahr 1713 ausgestattet. Die Wand der fünfeckigen Kapelle des linken Chorumgangs wurde durchbrochen, um Platz für eine Kapelle zu Ehren des Bischofs Prudencio de Sandoval zu schaffen, die zwischen 1632 und 1634 von Pedro de Zaballa und Luca Pinedo im puristischen Stil des frühen Barock gestaltet wurde. 1651 wurde ein Altar mit einem Bild des Heiligen Benedikt hinzugefügt, das Juan Andrés Ricci zugeschrieben wird.