Camino de Santiago 2021 | Der Blog
Samstag, 20. Februar: 12 km
Meine Laufpartnerin heute: Maia. Sonne getankt, Wald genossen und die ersten Pollen begrüßt.
Das Wetter treibt die Menschen nach draußen.
„Nach Jerusalem wandert man, um Jesus zu finden, nach Rom geht man zum Papst, doch auf dem Pfad nach Santiago de Compostela sucht man sich selbst.“
(spanisches Sprichtwort)
Maria Magdalena
Ursprung
Weil Maria Magdalena als die Erste genannt ist, die dem Auferstandenen begegnete und von ihm eingesetzt wurde, die Botschaft seiner Auferstehung seinen Jüngern zu verkünden (Joh 20,11–18 EU), wurde sie schon in der Alten Kirche als Apostelgleiche verehrt. Im 3. Jahrhundert begründete Hippolyt von Rom die ehrenvolle Bezeichnung Apostola apostolorum – „Apostelin der Apostel“[12], die von den Theologen Hrabanus Maurus und Thomas von Aquin aufgegriffen wurde.[13] Der Vatikan hat auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Franziskus die Rolle der heiligen Maria Magdalena am 10. Juni 2016 erneut aufgewertet und sie liturgisch den Aposteln gleichgestellt.[14] Der bisherige „gebotene Gedenktag“ am 22. Juli wurde in der katholischen Kirche in ein „Fest“ umgewandelt.[15]
Gleichsetzung mit der fußwaschenden Sünderin
Papst Gregor I. setzte im Jahr 591 (darin Hippolytus folgend) in einer Predigt Maria von Magdala mit der anonymen Sünderin gleich, die Jesus die Füße wusch (Lk 7,36–50 EU). Diese Identifikation wurde Teil der katholischen Tradition um Maria Magdalena.
Diese Überlieferung bzw. Zuschreibung ist allerdings zumindest unklar. Die Tradition kennt auch die Gleichsetzung der fußwaschenden Frau mit Maria von Bethanien, der Schwester von Martha von Bethanien und Lazarus. Die bei Johannes (Joh 12,1–8 EU) berichtete Fußwaschung wird dort ausdrücklich mit dieser verknüpft; die Berichte in Matthäus 26 sowie Markus 14 sind Parallelen dazu (sie erwähnen Betanien als Ort und die Diskussion über die Verschwendung der teuren Salbe, aber keine Sünderin). Anders ist der Schwerpunkt bei Lukas (Lk 7,36–50 EU), bei dem die Frau als Sünderin bezeichnet wird und Jesus über Sündenvergebung spricht. Exegeten diskutieren darüber, ob es sich bei Lukas um ein anderes Ereignis handelt.
Später deutete man die Bezeichnung „Sünderin“, die nun zur Überlieferungstradition der Maria Magdalena gehörte, als „Prostituierte“. Noch bis 1996 gab es in Irland Magdalenenheime, eine von römisch-katholischen Ordensschwestern geleitete Organisation zur Aufnahme „gefallener Mädchen und Frauen“. Im Mittelalter vermischte man des Weiteren Motive der Legende der Maria von Ägypten mit denen der Maria Magdalena.
Im liturgischen Kalender der katholischen Kirche von 1969[16] wird festgehalten, dass sich das Fest der heiligen Maria Magdalena am 22. Juli auf jene Person bezieht, der Jesus nach seiner Auferstehung erschienen ist und nicht um die Schwester der heiligen. Martha oder um die Sünderin, die Jesus die Füße wusch.
Viana ist eine Stadt am Jakobsweg in der Autonomen Gemeinschaft Navarra.[2] Sie wurde 1219 gegründet, erhielt 1630 Stadtrecht und führt den historischen Titel Muy Noble y Leal Ciudad de Viana Cabeza del Principado de Navarra („Sehr edle und getreue Stadt Viana, Hauptstadt des (Kron-)Fürstentums[3] Navarra“). Stadtpatronin ist die heilige Maria Magdalena.
Es gibt Hinweise, dass bereits in der unteren Altsteinzeit (um 200.000 vor Christus) Menschen im Bereich des heutigen Viana gelebt haben. Man schließt das aus archäologischen Funden in der Siedlung La Custodia, dessen Chronologie möglicherweise in der Altsteinzeit beginnt und über Bronze- und Eisenzeit bis zur beginnenden römischen Periode der Iberischen Halbinsel führt. Die vorgeschichtlichen Funde an diesem Ort sind: bearbeitete Äxte, Faustkeile, Schabeisen, Werkzeuge aus Feuerstein, bis hin zu Knochen des ausgestorbenen Waldelefanten Palaeoloxodon antiquus.
In der Jungsteinzeit fand ein Wechsel von nomadischer zu agrarischer Lebensweise statt, neben Feldbau gibt es Tierzucht. Es entwickelt sich ein spirituelles Bewusstsein, Tote werden in Gräbern bestattet. Beleg für diesen Wechsel ist das nahe Viana entdeckte Hypogäum von ca. 2850–2500 vor Christus, das bis heute intakt erhalten ist. Es befindet sich am „Alto de los Bojes“ ca. neun Kilometer nördlich Viana.
Am 22. Juli 1599, als in Viana und anderswo die Pest wütete, wählten die Bürger die heilige María Magdalena zur Stadtpatronin, weil an ihrem Gedenktag[8] niemand an der Krankheit gestorben war. Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert erlebte Viana eine Epoche wirtschaftlicher Entwicklung und Wohlstands basierend auf der Landwirtschaft und dem großen Ausstoß an Wein. Der Wohlstand spiegelt sich in verschiedenen religiösen und profanen Bauten im Renaissance- und Barockstil. Der Adel entwickelte sich und versorgte seine mittleren und jüngeren Söhne mit hohen Posten im Militär oder in den Kolonien, weil das traditionelle System des Mayorazgo, keine Aufteilung des Erbes zuließ. Die Fassaden der Häuser wurden mit beeindruckenden Familienwappen verziert und in beiden Pfarrkirchen wurden bedeutende Umbauten realisiert.
Am 14. Mai 1630 gesteht König Philipp IV. Viana das Stadtrecht zu und kauft die Festung, die Casa Real, die Mauern und das Soto Galindo zum Preis von 28.000 Silberdukaten. Philipp IV. verlieh Viana das Stadtrecht.