Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Freitag, 14. Mai:  11,55 km

„Ein Stück des Weges liegt hinter dir, ein anderes Stück hast du noch vor dir. Wenn du verweilst, dann nur um dich zu stärken, aber nicht um aufzugeben.“

Aurelius Augustinus, Kirchenlehrer und Philosoph –

Bis auf den Castro de Camponaraya gibt es auf dem Gemeindegebiet kaum Zeugnisse aus der römischen und vorrömischen Epoche der Iberischen Halbinsel. Der Castro befindet sich etwa einen Kilometer südlich des Ortes auf einer Anhöhe, die die Ebene dominiert, in Nordost-Südost-Richtung mit einer leichten Neigung zum Dorf hin. Im westlichen Teil der Anlage wurde Mauerreste sowie darüber hinaus Keramik gefunden. Aus den Funden lassen sich aufgrund von Menge und Qualität keine sicheren Rückschlüsse über die Bewohner der Siedlung treffen.

714 erreichte der maurische Heerführer Musa ibn Nusayr das Bierzo und eroberte es. Hauptziel dürfte dabei Bergidum, Hauptort des Bierzo in der römischen und westgotischen Zeit, gewesen sein, verortet im Castro de la Ventosa. Es wurde zerstört, seine Bevölkerung und die der umliegenden Dörfer floh in die Berge. Die Wiederbevölkerung fand zu Zeiten der Könige Alfons II. (Asturien) und Ordoño I. (Asturien) statt, eine wichtige Rolle spielte dabei ein Graf Gatón.

Das heutige Camponaraya geht auf eine mittelalterliche Siedlung zurück, die zwischen dem 9. und 12. Jahrhundert entstanden ist. Erste mittelalterliche Erwähnung von Teilen des heutigen Gemeindegebiets stammen aus den Jahren ab 853, als Ordoño I. den Besitz des Klosters San Julián de Samos an zwei Kirchen bestätigt. Eine der Kirchen ist die von Naragia oder Naraya. Im 11. und 12. Jahrhundert erweiterte das Kloster seinen Einflussbereich durch Schenkungen und Käufe um Orte wie Campo de Naraya, La Válgoma, Narayola und Magaz de Abajo. Eine weitere Schenkung Ordoños I. begünstigt die Kirche von Oviedo mit verschiedenen Gütern u. a. dem Teil eines Weinbaugebiets („…y tres suertes de viñas en Magaz“). Eine weitere Erwähnung findet sich in einem Kaufvertrag, indem Ordoño Pérez im Jahr 1202 Ländereien an Pedro da Fonte verkauft (La Válgoma, Narayola, Hervededo).

Die Entwicklung Camponarayas muss man unzweifelhaft mit dem Aufstreben des Jakobswegs in Verbindung setzen. Losada Carracedo schreibt, dass es auf dem Gemeindegebiet am Camino Francés eine Kirche gab, in der „Nuestra señora de la Soledad“ angebetet wurde. An verschiedenen Stellen wird die Existenz einer Komturei in Narayola (zumindest für 1237) erwähnt. Es wird ebenfalls Válgoma erwähnt und seine Kirche Santa Leocadia, zu deren Pfarrbezirk offenbar auch Teile des heutigen Camponaraya gehörten, das bis ins 19. Jahrhundert keine eigene Pfarrkirche hatte. (heute: Iglesia de San Ildefonso)