Während der maurischen Invasion der Iberischen Halbinsel wurde Villafranca teilzerstört und später etwas weiter nördlich und näher am Río Oca wieder aufgebaut. Die weitere Entwicklung ist seiner Lage am Jakobsweg zwischen den Bischofsstädten Santo Domingo de la Calzada und Burgos sowie vor den Montes de Oca geschuldet. Dieses bergige Waldgebiet war von den Pilgern gefürchtet, weil es quasi keine Wasserquellen[2] dafür aber wilde Tiere, Räuber und die Möglichkeit gab, sich zu verirren. Oft warteten Pilger, bis sich eine größere Gruppe gefunden hatte, die die Montes de Oca dann gemeinsam durchquerte. Der schlechte Ruf dieser Gegend spiegelt sich bis heute in einem kastilischen Sprichwort, mit dem man gegen jegliche Form monetärer Halsabschneiderei protestiert: Wenn du rauben willst, geh in die Oca-Berge![3] Die Stadt verfügte denn auch im 14. Jahrhundert über eine Pilgerherberge mit 36 Betten, die 1380 von der Frau Heinrichs II. gegründet worden war. Auch hier berichtet ein überlieferter Vers von der damaligen Situation: Es soll viele Betten, aber wenig Kleidausgabe gegeben haben[4]. Das Gebäude dieser alten Pilgerherberge – Hospital de San Antonio Abad – findet man heute noch nahe der Kirche. Trotz seines historischen Wertes befindet es sich in schlechtem konservatorischen Zustand.