Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Samstag, 13. Februar: 10,2 km

Arschkalt, aber herrlicher Sonnenschein. Im Mönchbruch wahren gefühlt fünf Millionen Menschen mit Kameras unterwegs, im Eifer des Gefechtes habe ich mein Kreuz vergessen zu besuchen, dabei brauche ich doch die Inspiration für meine Geschichte.

Wer vom Ziel nichts weiß, wird den Weg nicht finden

Christian Morgenstern, deutscher Dichter, Schriftsteller (1871-1914)

Zu einem richtigen Pilger gehört natürlich auch ein original Pilgerausweis. Okay okay, die Stempel sind ausgedruckt, geradezu gefälscht, aber es sind nur die Orte drin, die ich auch (virtuell) durchlaufen habe.

Lorca ist eine südspanische Stadt und eine aus der Stadt sowie mehreren Dörfern und Weilern (pedanías) bestehende Gemeinde (municipio) mit insgesamt 94.404 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2019) in der Region Murcia. Das alte Ortszentrum ist als Conjunto histórico-artístico anerkannt. Im Jahr 2011 verwüstete ein starkes Erdbeben große Teile der Stadt, die Folgen sind zum Teil heute noch zu sehen.
In prähistorischer Zeit war die Gegend Siedlungsgebiet von Iberern der bronzezeitlichen El-Argar-Kultur. In römischer Zeit trug die Siedlung den Namen Eliocroca; sie kam dann unter westgotische Herrschaft, gehörte nach dem Maurensturm bis 756 zum Reich Todmir und kam dann unter die Herrschaft der Araber, die die Stadt Lurka nannten. Die heutige Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen stammt in weiten Teilen aus der Maurenzeit. Im Rahmen der christlichen Rückeroberung (reconquista) stießen die Kastilier unter Alfons IX. (reg. 1188–1230) nach Murcia vor und eroberten dabei im Jahr 1224 auch Lorca. Der Ort blieb aber wegen seiner Grenzlage zum Sultanat Granada noch lange umkämpft, wovon unter anderem der nach Alfons X. benannte torre alfonsina als bedeutende Wehranlage der Stadt bis heute Zeugnis ablegt.

Im 18. Jahrhundert entstanden eine Reihe barocker Kirchen in der Stadt, deren Neubauviertel mit ihrer quadratischen Anlage einen Gegensatz zur engen Altstadt bilden. Im April 1802 kam es zu einem Dammbruch an der von 1775–1785 angelegten Talsperre von Puentes, der das Stadtviertel Barrio de San Cristobal verwüstete; über 600 Menschen kamen ums Leben. Einige Jahre später rückten napoleonische Truppen ein, die 1812 wieder vertrieben werden konnten. Die Industrialisierung brachte den Anschluss an die Eisenbahn, ohne den Kleinstadtcharakter von Lorca wesentlich zu verändern.

Am 11. Mai 2011 ereigneten sich im Süden Spaniens mehrere Erdbeben der Stärke 5,1 und 4,5, bei denen Lorca stark betroffen war (siehe Lorca-Erdbeben 2011). Es starben dabei mindestens neun Personen.[6][7] Ursache war die Entnahme von Grundwasser.[8]