Camino de Santiago 2021 | Der Blog

Montag, 1. März: 13,8 km

Mein Nachbar aus der Nachbarschaft ist wieder zurück aus Südafrika und da haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen bei wunderbarer Sonne den Mörfelder Wald (und virtuell natürlich innerlich den Jakobsweg) zu besuchen.
Eine Hirschherde mit 7 Tieren hat es uns gedankt.
10°C ist noch frisch, aber mir persönlich nicht ausreichend für kurze Hose.

Es ist ein langer Weg vom Beginn einer Sache bis zu ihrer Durchführung

Molière, französischer Schauspieler und Dramatiker (1622-1673)

Das Hühnerwunder

Das sogenannte Hühnerwunder von Santo Domingo de la Calzada ist eine eng mit dem Jakobsweg verbundene Legende.

Zur Hochzeit der Wallfahrt nach Santiago de Compostela soll eine Pilgerfamilie aus Xanten nach Santo Domingo de la Calzada gekommen sein. Sie übernachteten in einem Wirtshaus. Die Wirtstochter fand den Sohn der Familie sehr attraktiv, der – fromm und keusch – ihr Angebot aber zurückwies. Die Zuneigung der Wirtstochter wandelte sich in bösen Zorn, sie sann auf Rache und versteckte einen Silberbecher in seinem Gepäck.

Der Wirt bemerkte am Folgetag den Verlust und schickte die Stadtbüttel aus, die auch schnell fanden, was sie suchten. Der junge Mann wurde nach kurzem Prozess aufgehängt und die Eltern zogen traurigen Herzens weiter nach Santiago. Auf dem Rückweg kamen sie wieder an der Richtstatt vorbei, wo sie ihr Sohn ansprach, dass er gar nicht tot sei, weil ihn (Version 1) Santiago bzw. (Version 2) Santo Domingo gehalten habe. Die Eltern liefen daraufhin zum Richter, der vor einem Teller gebratener Hühner saß, und berichteten das Vorgefallene. Der Richter antwortete, dass ihr Sohn so tot sei wie die beiden Hühner vor ihm, worauf diese sich erhoben und davonflatterten.
Nun wurde der Sohn ab- und die Wirtstochter aufgehängt, die Familie zog weiter nach Hause.

cami 19 0
Hühnerstall in der Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada in Spanien

Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%BChnerwunder#/media/Datei:SantoDomingoDeLaCalzadaH%C3%BChner.jpg
Der um 1460 erbaute gotische Hühnerkäfig aus farbigem Stein beherbergt immer einen weißen Hahn und eine weiße Henne.[Anm. 2] Er steht im südlichen Querschiff, gegenüber dem Grab des Heiligen Domingo de la Calzada. Im Domarchiv befindet sich eine Bulle Papst Clemens’ VI. vom 6. Oktober 1350, die bezeugt, dass es schon damals einen Hühnerkäfig in der Kirche gab: Ein Ablass wird unter anderem denjenigen gewährt, die sich „den Hahn und die Henne in der Kirche anschauen“. Grundlage des ungewöhnlichen Brauchs ist die Legende des Hühnerwunders.

Nordspanische Kleinstadt und Gemeinde (municipio) mit 6.238 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) am Jakobsweg Camino Francés in der Autonomen Region La Rioja.

Ihr Name ist identisch mit dem ihres Gründers, der – gemäß der Überlieferung – für die vorbeiziehenden Pilger eine Brücke und ein Hospital erbaute sowie Wege anlegte und befestigte. Bekannt ist die Stadt auch für das Hühnerwunder, zu dessen Erinnerung ein (von einem Hühnerpaar bewohnten) Hühnerstall in der Kathedrale angebracht wurde. Das Stadtwappen nimmt zum Teil Bezug auf die überlieferten Legenden.

 

Kathedrale von Santo Domingo de la Calzada
Eine erste romanische Kirche wurde hier ab 1098 unter König Alfons VI. gebaut und dem Erlöser und 1105 der Jungfrau geweiht. Diese Kirche wurde 1158 Stiftskirche. 1168 wurde ein Neubau begonnen – im Wesentlichen noch romanisch –, der 1235 vollendet war. Insgesamt 34 Steinmetzzeichen wurden an dem Bauwerk identifiziert. Schon zuvor, 1232, wurde der Sitz des Bistums Calahorra-La Calzada (heute: Bistum Calahorra y La Calzada-Logroño) von Calahorra hierher verlegt.

Erst im 16. Jahrhundert wurde das bis dahin außerhalb liegende Grab des Heiligen Domingo von la Calzada in das Kircheninnere einbezogen, indem das südliche Langhaus in diesem Bereich nach außen erweitert wurde. Das Grab wurde gleichzeitig entsprechend architektonisch ausgestaltet.

Herausragend ist das Grabmal des Heiligen Domingo de la Calzada, das sich über zwei Stockwerke, von der Krypta bis weit ins südliche Seitenschiff erhebt. Es stammt aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Es wurde – ebenso wie der Hühnerkäfig – von Felipe Bigarny (Felipe de Borgoña – 1475–1542) geschaffen.[5] Die Grabanlage selbst und die Grabfigur stammen aus dem 12. Jahrhundert.[6]

Den Renaissance-Hauptaltar schuf Damià Forment. Er steht im Nordquerhaus des Doms. Das Altarbild misst 9×13 m. Der Künstler konnte das Werk noch fertigstellen, bevor er 1540 starb.[7] Die überreiche Dekoration wirkt bizarr: Die frommen Szenen werden von ErotenSatyrnNymphen und Tritonen gerahmt.

Seit der Renovierung des Fußbodens der Kathedrale 2009 ist neben dem Altarbild ein interaktiver Touchscreen installiert, der es dem Besucher ermöglicht, jedes Element des Altars in einem hochauflösenden Foto im Detail zu sehen.

 

Bild: Von Zarateman – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 es, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16701297

Stimmung am Montag: